Benjamin Köhler ist ein erwiesener Kämpfer. Und er liebt den Fußball. Als der ehemalige Bundesliga-Profi im Februar 2015 an Krebs erkrankte, hatte er einen Traum, der ihm als zusätzliche Motivation diente. Köhler wollte wieder auf dem Fußballplatz stehen, seiner großen Leidenschaft nachgehen. Dieses Kunststück ist ihm gelungen. Am 18. März 2016 feierte der 1,70 Meter große Linksaußen sein Comeback für Union Berlin in der 2. Bundesliga - im Alter von 35 Jahren. Der Krebs war besiegt.
In diesem Sommer folgte dann allerdings der endgültige Abschied vom Profifußball. Nach 309 Erst- und Zweitliga-Spielen für Eintracht Frankfurt, Union Berlin, MSV Duisburg und den 1. FC Kaiserslautern war für ihn Schluss. Das Knie habe nicht mehr mitgemacht. Köhler, der in der Saison 2003/04 für Rot-Weiss Essen spielte und mit 13 Toren in 34 Spielen in die 2. Bundesliga führte, konnte sich aber nicht gänzlich von seiner Leidenschaft lösen.
Zwei Ex-Essener führen Spandauer Kickers an die Spitze
Der heute 37-Jährige schnürt nach wie vor seine Fußballschuhe. Für die Spandauer Kickers in der Berliner Ü32-Verbandsliga. "Es geht darum, Spaß zu haben. Ich kenne ja viele Jungs dort", sagte Köhler der "BZ".
Einer von ihnen ist ein weiterer Ex-Profi, der einst auch für Rot-Weiss Essen auflief. Köhler stürmt im Spandauer Alt-Herren-Team an der Seite von Francis Kioyo. Der ehemalige Bundesliga-Stürmer wechselte nach Köhlers Abgang zu Eintracht Frankfurt in der Saison 2004/05 zur Essener Hafenstraße. In 27 Spielen erzielte er sechs Tore, den Abstieg konnte er nicht verhindern.
Köhler und Kioyo sind aktuell die Sieggaranten der Spandauer. Köhlers Siegtreffer am vergangenen Sonntag beim Frohnhauer SC war schon sein neuntes Saisontor. Kioyo war bereits 13 Mal erfolgreich. Dank seiner ehemaligen RWE-Knipser stehen die Kickers ungeschlagen auf Platz eins der Tabelle.